32. Kolloquium zur Polizeigeschichte: Polizei und autoritäre Ordnungen. Praxis, Alltag und Erinnerung

Organisatoren
Evangelische Akademie der Nordkirche in Kooperation mit dem Polizeimuseum Hamburg und der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
06.07.2023 - 08.07.2023
Von
Laurens Schlicht, Institut für Romanische und Allgemeine Literatur- und Kulturwissenschaft, Universität des Saarlandes

Christopher Browing hat im Jahr 1992 mit seiner Studie zum Reserve-Polizei-Bataillon 101 den Anstoß zu einer vollkommenen Neuorientierung der Polizeigeschichte gegeben. In Ordinary Men stellte er die Frage, wie „ganz gewöhnliche Männer“ aus der Hamburger Polizei sich zu den extremen Gewalttaten verhielten, die sie in Polen verübt hatten.1 Die deutsche Polizeigeschichtsforschung hat sich im Anschluss an Browning verstärkt der Frage zugewendet, wie die Polizei im faschistischen Deutschland die Ziele des Regimes innerhalb und außerhalb der rechtlichen Grenzen unterstützt hat. In Hamburg haben sich die Veranstalter:innen dazu entschieden, die Frage nach dem Handeln der Polizei in autoritären Regimen in einem breiteren Rahmen zu stellen.

Als Rahmen setzten sich die Veranstalter:innen das Thema „Polizei und autoritäre Ordnungen“. Das Rahmenthema gestattete zugleich die Berücksichtigung freier Beiträge. Über die Vorträge hinaus bot das Programm der Tagung den Besuch des Polizeimuseums der Polizeiakademie, eine Podiumsdiskussion zum Thema „Erinnerungspraktiken in der Hamburger Polizei nach 1945“, den Besuch des neu gestalteten Lern- und Gedenkort für die Opfer der Euthanasieverbrechen an den Alsterdorfer Anstalten an der St. Nicolaus-Kirche auf dem Gelände der Evangelischen Stiftung Alsterdorf und des Geschichtsort Stadthaus.

Die Tagung begann mit einer Sektion zum Thema „Politischer Wandel als Herausforderung der Polizei“. WIM DE JONG (Heerlen, Niederlande) zeigte, wie die Polizei in den Niederlanden sich nach dem Zweiten Weltkrieg rekonfiguriert hat und fragte danach, inwieweit davon ausgegangen werden könne, dass autoritäre Traditionen verändert worden seien. Er bot in seinem Vortrag über unterschiedliche Nachkriegsperioden der niederländischen Polizeigeschichte, im Zuge derer sich das Polizei-Bürger:in-Verhältnis immer wieder transformiert habe. FELIX SCHNEIDER (Halle) untersuchte anhand der Magdeburger „Himmelfahrtskrawalle“ des Jahres 1994 einerseits und den „Chaostagen“ in Hannover im Jahr 1995, mit welchen Strategien und legitimierenden Narrativen Polizeikräfte auf Menschenansammlungen reagierten. Schneider bot eine Analyse von Traditionen des „protest policing“ zwischen Law-and-Order-Ideen und liberaleren Auffassungen von Polizierungszielen.

Im Anschluss wurden die Reflexionen zur Polizeipraxis in der ehemaligen DDR in einer Sektion vertieft. CAREN STEGELMANN (Dresden) präsentierte Teilergebnisse des Projekts „100 Jahre LKA Sachsen“ des Hannah-Arendt-Instituts und fragte nach den Transformationen des LKA nach seiner Neugründung nach der Wende. Stegelmann untersuchte, in welchem Umfang sich das LKA pragmatischen situativen Forderungen beugte und u.a. ehemalige Mitglieder des MfS beschäftigte. Ebenfalls untersuchte sie die Art und Weise, wie verschiedene Polizeigesetze präventive Formen des Polizierens aufgriffen, die Diskussionen über unangemessene Eingriffe in Grundrechte nach sich zogen. STEFAN DONTH, DOMINIK JUHNKE, EDO SCHREUDERS (Berlin) und ALEXANDER PAULICK (Dresden) präsentierten Ergebnisse einer gemeinsamen Forschung zur „Arbeitsgruppe Staatsgrenze“ im Präsidium der Volkspolizei Keibelstraße in Ost-Berlin. Die AG Staatsgrenze, die im Jahr 1966 ihre Arbeit aufnahm, war eine rasch wachsende Sondereinheit der Volkspolizei, die sich mit der präventiven und repressiven Behandlung von Fällen von geplanter oder durchgeführter „Republikflucht“ befasste. Die Forscher zeigten, wie die AG mit der Zeit basierend auf einem immer weiter verstandenen Begriff von „Grenze“ agierte. So habe sie sich vermehrt mit der „Hinterlandssicherung“ und der „Tiefensicherung“ der Grenze befasst, da aus Sicht der AG die Verletzung der Grenze häufig schon weit vor der Grenze begann. Die „AG Staatsgrenze“ war, so führten die Forscher aus, bislang nur wenig im Fokus der Forschung und wird mit dem von DONTH geleiteten Forschungsprojekt an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen zum ersten Mal umfassend Gegenstand der Forschung.

An der Podiumsdiskussion zu Erinnerungspraktiken in der Hamburger Polizei nach 1945 nahmen KLAUS WEINHAUER (Bielefeld), WOLFANG KOPITZSCH (Hamburg), STEPHAN LINCK (Hamburg) und ULRIKE JUREIT (Hamburg) teil. Die Diskussion widmete sich anhand verschiedener Themen der Frage, welchen Wert verschiedene Erinnerungspraktiken für die Förderung einer demokratischen Grundsätzen und anti-autoritärer Ausrichtung verpflichteten Grundhaltung in der Polizei habe. Kopitzsch reflektierte dies anhand der von ihm mit Polizeikräften durchgeführten Fahrten zur Gedenkstätte Auschwitz der Hamburger Polizei, Weinhauer angesichts von Erinnerungsfeiern in der Hamburger Polizei an den Hamburger Aufstand von 1923, Linck thematisierte die fehlenden Aufarbeitung der NSU-Morde in Hamburg. Jureit präsentierte umfassendere Überlegungen zur Funktion von Ritualen in der Erinnerungskultur. Die Diskussion, die sich im Wesentlichen auf die Funktion von Ritualen zuspitzte, wurde teils kontrovers geführt, jedoch vor dem Hintergrund des Grundkonsenses, dass effektive und zukunftsweisende Erinnerungspraktiken innerhalb der Polizei nötig seien.

In der Sektion "Gesellschaft moralisch und politisch ordnen" präsentierte CHRISTOPHER TÖNJES (Kunheim, Frankreich) seine Forschungen zur polizeilichen Durchsetzung der „Sunday Laws“ in der Frühen Neuzeit. Tönjes zeigte, wie verschiedene Ordnungskräfte der frühneuzeitlichen Regierungsorgane sicherstellten, dass die Untergebenen das Verbot, am Sonntag und sonstigen Feiertagen zu arbeiten, durchsetzten. Er führte weiter aus, wie protestantische und katholische Herrschaftsbereiche die teils sehr strengen Strafen für die Verletzung des Gesetzes mit einem Auslegungsspielraum und Ausnahmen behandelten. SARAH FRENKING (Erfurt) untersuchte die Sprengung des Viertels vieux port in Marseille durch die deutschen Besatzer im Jahr 1943 zum Zweck der „Säuberung“. In Kooperation mit der Vichy-Polizei hat die deutsche Polizei hierbei das Ziel verfolgt, die „Unterwelt“ in Marseille zu kontrollieren und dies mit rassifizierenden, antisemitischen und sexistischen Zuschreibungen öffentlich legitimiert. Neben der Sprengung wurden hierbei 15 000 Menschen evakuiert, Jüd:innen deportiert sowie mit der Prostitution in Verbindung gebrachte Menschen verfolgt. Frenking zeigte, wie der internationale „Mädchenhandel“ bereits zuvor von den Nationalsozialisten mit Marseille assoziiert wurde und wie diese Assoziation dazu genutzt wurde, Aktionen wie die „Säuberung“ des Marseiller Hafenviertels zu rechtfertigen. Mit Bezug auf Belgien untersuchte ANTOINE RENGLET (Gent/Louvain), wie sich die Rolle von Polizeibeamten in Belgien vor und nach der deutschen Besetzung Belgiens verändert hat. Renglet untersuchte hier Akten zu Disziplinarprozessen der Föderalen Polizei in Belgien nach der Befreiung von der deutschen Besatzung im Jahr 1944. Auf der Basis der für die Öffentlichkeit zugänglichen Disziplinarakten fragte Renglet danach, in welchem Ausmaß sich die Polizeikräfte für oder gegen die deutschen Besatzer eingesetzt haben und kommt zu einem ambivalenten Ergebnis, das nahelegt, dass es ein geringes Ausmaß an Widerstand gegeben hat.

Die nächste Sektion widmete sich Praxeologien des Polizierens. In einem ersten Beitrag untersuchte CHRISTINE KRÜGER (Bonn) Sicherheitsstrategien von Londoner und Hamburger Polizeikräften während Hafenstreiks der Jahre 1889 und 1896/97. In Deutschland, so zeigte Krüger, haben sich die Polizeikräfte auf ein ausgedehntes Spitzelsystem stützen können, das nach der Rücknahme der Sozialistengesetze etabliert worden war. In England galt hingegen der Einsatz einer politischen Polizei als zu autoritär und es konnten, ebenfalls im Unterschied zum Deutschen Reich, große Arbeiter:innenversammlungen stattfinden. CHRISTIAN LÜBCKE (Hamburg) zeigte in seinem Beitrag, wie die Hamburger Polizei mit der Novemberrevolution umgegangen ist. Lübcke vertrat die These, dass die Funktion der Polizei im Kontext anderer bewaffneter Gruppierungen wie Freikorps oder Sicherheitswehren noch nicht hinreichend verstanden worden sei. Der Historiker möchte besser verstehen, in welcher Weise sich die Polizeikräfte als Stütze republikanischer Kräfte im Kontext zunehmender Infragestellungen der Republik, insbesondere von rechts, verstehen lassen. GIULIA ROSS (Berlin) präsentierte ein Forschungsprojekt zu technischen Dingen der Polizei in Berlin während der Weimarer Republik. Sie wird in ihrem Projekt die Mensch-Maschine-Interaktion mit Polizeimeldenanlagen untersuchen, die im Jahr 1920 von der Berliner Polizei zuerst getestet worden sind. Ross zeigte in ihrem Beitrag, wie sich in der Berliner Polizei ein Umgang mit technischen Artefakten im Zeichen der Modernisierung bildete, der die Arbeitsweise der Polizei erweiterte und veränderte. Insbesondere zeigte sie, wie die Polizei mit Polizeimeldeanlagen darauf hinzuwirken suchte, dass Bürger:innen die Ziele der Polizei selbstständig unterstützten und wie deshalb eine bestimmte pädagogische Anstrengung unternommen werden musste, um die Bürger:innen auf die Nutzung der neuen technischen Artefakte vorzubereiten.

Die folgende Sektion zur NS-Polizei gliederte sich in zwei Teile. Im ersten Teil untersuchte LAURENS SCHLICHT (Saarbrücken), wie die Weibliche Kriminalpolizei sich während des Nationalsozialismus als Figur zwischen Fürsorge und Polizeiarbeit institutionalisierte. Er zeigte, dass bestimmte Ideen der präventiven Polizeiarbeit sich innerhalb der Weiblichen Kriminalpolizei seit den 1920er-Jahren gut in die Polizeiauffassung während des NS integrieren ließen und wie Beamtinnen dieser Einheit in Jugendkonzentrationslagern (damals: „Jugendschutzlagern“) und im Kontext der „Jugendlichenkartei“ die exterminatorischen und rassistischen Ziele des Regimes aktiv unterstützt haben. VERENA MEIER (Heidelberg) untersuchte anhand von Quellen aus dem Landesarchiv Sachsen-Anhalt in Magdeburg die Verfolgung von Sinti:ze und Rom:nja während des Nationalsozialismus und die meist fehlende Aufarbeitung unter den Alliierten und in der DDR. Mit theoretischen Begriffen der transitional justice zeigte Meier, wie es vor und nach 1945 weiter wirkende Muster der Ausgrenzung gab, die gegen Sinti:ze und Rom:nja in Stellung gebracht wurden und dazu beitrugen, dass die seltenen Forderungen nach Wiedergutmachung unwirksam blieben. Im nächsten Teil der Sektion rekonstruierte LEONID REIN (Jerusalem, Yad Vashem) das Massaker von Podhajce (heute Pidhajzi, Ukraine) vom Juni 1943. Rein zeigte, wie mehrere Hundert Juden, die ein erstes Massaker vom 6. Juni überlebten, von lokalen deutschen Polizeikräften und ukrainischen Hilfskräften zwei Tage später, am 8. Juni, ermordet wurden. Der Vortragende stellte dar, wie lokale Akteure, in diesem Fall der Leiter der Gendarmeriestation von Podhajce Johann Nowotsch, ihre Initiativen selbstständig entwickelten und die Massenerschießung ohne eine eigenständige Anweisung von oben geschah. Der Vortrag von THOMAS KÖHLER (Münster, Villa ten Hompel) stellte die Frage, wie eine demokratische Polizeikultur im musealen Kontext und im Rahmen von Seminaren für Polizeibeamt:innen gestärkt werden könne. Köhler berichtete über Fortbildungen von Polizist:innen an der Villa ten Hompel im Bereich antirassistische Bildung, Queerfeindlichkeit und verwandte Themen und stellte zur Diskussion, wie Formate gefunden werden könnten, die eine nachhaltige Reflexion anregen könnten, die über den einmaligen Besuch eines Lehrgangs hinausgehen könnte.

Abschließend fand am Samstag eine freie Sektion statt. ANJA JOHANSEN (Dundee) präsentierte hier ihre Arbeit in einem größeren Forschungsprojekt zu Police Accountability. Ihr historischer Beitrag zu diesem Projekt wird darin bestehen, die Art und Weise zu untersuchen, wie Polizeien verschiedener Länder mit Beschwerden umgegangen sind. Sie zeigte, wie sich nach 2000 in verschiedenen Ländern Beschwerdestelle gebildet haben und dass es verschiedene historiographische Hürden zu überwinden gebe, wenn eine vergleichende Geschichte zur Police Accountability geschrieben werden solle. ANNE PEITER (La Réunion, Frankreich) präsentierte die Berichte über den Völkermord in Ruanda im Jahr 1994, die von Jean Hatzfeldt gesammelt wurden. Peiter vertrat die These, dass die Gewalttaten und ihre Formen in einer langfristigen Perspektive des kolonialen Regimes in Ruanda gesehen werden müssen, in deren Rahmen erst deutlich werde, dass die Unterscheidung von „Hutu“ und „Tutsi“, die für den Tutsizid so grundlegend gewesen sei, im Kontext kolonialer Wissensformen biologisiert worden sei. Peiter konnte so darstellen, wie die westliche Vorstellung von der Plötzlichkeit und Unvorhersehbarkeit des Völkermords in Ruanda nur dann möglich wird, wenn sowohl die koloniale als auch postkoloniale Konstellation vernachlässigt werde, die die Kontinuitäten der Gewalt sichtbar machen, in denen die Ereignisse von 1994 standen.

Die Tagung schloss mit einer Besichtigung des Geschichtsort Stadthaus, das bis 1943 Sitz des Hamburger Polizeipräsidiums und der Gestapo war (seit 1814 Sitz der Polizeibehörde). Die Stadt Hamburg hatte den Gebäudekomplex 2008 an eine Immobilienfirma verkauft unter der Maßgabe, dass diese einen Gedenkort einrichtet. Dieser wurde auf kleiner Fläche jüngst im Stadthaus unter der Regie der Hamburger Stiftung Gedenk- und Lernorte neu eröffnet. Die Führung informierte über diese Kontexte, die Geschichte des Ortes und die komplexe Geschichte des Gedenkens.

Die Tagung zeigte die vielfältigen Desiderate auf, die innerhalb der Polizeigeschichte für die verschiedenen Kontexte des Einsatzes von Polizeien in autoritären Regimen noch bestehen. Durch die Wahl des thematischen Schwerpunkts stand dabei weniger die Frage im Vordergrund, wie sich Polizeipraxis und Polizeireflexion im Übergang zu oder aus autoritären Staaten verändert haben. Für eine wünschenswerte Weiterführung der Thematik wäre eine solche vergleichende Perspektive weiterführend. Sie würde es ermöglichen, präziser zu bestimmen, worin die autoritäre Transformation polizeilichen Handelns und polizeilicher Ordnungsmacht im Einzelnen bestanden hat. Die Tagung hat aber auch noch einmal deutlich gemacht, dass in vielen Fällen gravierende Überlieferungsprobleme bestehen und die historische Erschließung von Polizeipraktiken in autoritären Regimen daher eine grundsätzliche Offenheit für eine Vielfalt von Quellengattungen erfordert.

Konferenzübersicht:

Sektion I: (Politischer) Wandel als Herausforderung der Polizei
Chair: Stephan Linck

Wim de Jong (Heerlen): Fascists! The crisis of authoritarian policing and the quest for a „democratic police“ in the Netherlands, 1945–2022

Felix Schneider (Halle): Demokratie gewonnen, Kontrolle verloren? Die Transformation der 1990er-Jahre zwischen Reform und Kontrollverlust der Polizei in Ost und West

Sektion II: Polizeipraxis in der DDR
Chair: Gerhard Sälter

Caren Stegelmann (Dresden): Das Landeskriminalamt Sachsen nach der Wende

Stefan Donth, Dominik Juhnke, Edo Schreuders (Berlin) und Alexander Paulick (Dresden): Die Arbeitsgruppe Staatsgrenze im Präsidium der Volkspolizei Keibelstraße in Ost-Berlin

Podiumsdiskussion:
Erinnerungspraktiken in der Hamburger Polizei nach 1945
Moderation: Sabine Mecking

Klaus Weinhauer, Bielefeld, Kurzstatement: Gedenkfeiern der Hamburger Polizei zum Hamburger Aufstand von 1923

Wolfgang Kopitzsch (Hamburg): Kurzstatement: Auschwitz-Fahrten der Hamburger Polizei

Stephan Linck (Hamburg): Kurzstatement: Im Spannungsfeld von Erinnerungskultur und fehlender Aufarbeitung – NSU-Gedenken in Hamburg

Ulrike Jureit (Hamburg): Response: Erinnerungskultur und ihre Funktion

Sektion III: Gesellschaft moralisch und politisch ordnen
Chair: Herbert Reinke

Christopher Tönjes (Kunheim): Enforcing The Lord’s Day: Early Modern Policing and Implementation of Sunday Laws

Sarah Frenking (Erfurt): Die „Unterwelt“ am Alten Hafen. Polizeikollaboration, moralische Ordnung und die Zerstörung von Marseille, 1943

Antoine Renglet (Gent): Being a police commissioner during and after the German occupation of Belgium, 1940–1950

Sektion IV: Polizeipraxis im gesellschaftlichen Wandel
Chair: Lena Haase

Christine Krüger (Bonn): Die Sicherheitsstrategien der Londoner und Hamburger Polizeikräfte während der großen Hafenstreiks von 1889 und 1896/96

Christian Lübcke (Hamburg): Zwischen alter und neuer Ordnung – Hamburgs Polizei nach 1918

Giulia Ross (Berlin): Polizeiliche Arbeit und „mechanische Dinge“ – Sicherheitspraxen und technische Modernisierung in Berlin, 1918–1933

Sektion V: Neue Perspektiven auf die NS-Polizei
Chair: Klaus Weinhauer

Laurens Schlicht (Saarbrücken): Die Weibliche Kriminalpolizei im NS. Von der Vernehmungstechnik und Aussagepsychologie zur Klassifikation von Jugendlichen in Jugendlichenkonzentrationslagern, ca. 1926–1944

Verena Meier (Heidelberg): Kriminalpolizei und Völkermord – Die NS-Verfolgung von Sinti:ze und Rom:nja sowie die Aufarbeitung dessen unter den Alliierten und in der DDR

Chair: Michael Haunschild

Leonid Rein (Jerusalem): Just Following Orders from on High? The Massacre of the Podhajce Jews and Local Police Initiative

Thomas Köhler (Münster): Ordinary Men und polizeiliche Täterschaft im Nationalsozialismus – Konsequenzen für eine demokratische Polizeikultur und Cop Culture in Deutschland im 21. Jahrhundert

Sektion VI: Offene Sektion
Chair: Thomas Lindenberger

Anja Johansen (Dundee): Projektbericht – Police Accountability: Towards International Standards. Linking the present with the past and the future

Anne Peiter (La Réunion): Die Ordnung des Unnormalen. Zur Rolle der ruandischen Polizei in Zeugnissen von Überlebenden des Tutsizids des Jahres 1994

Führung:
Geschichtsort Stadthaus, Andreas Strippel und Wiebke Johannsen, Stadthausbrücke 6

Anmerkung:
1 Christopher Browning, Ordinary Men. Reserve Police Battalion 101 and the Final Solution in Poland, New York 1992.

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